Sebastian Plano

Verve ist das dritte Album von Sebastian Plano. Ursprünglich als Rekonstruktion seines mythischen Vorgängers konzipiert, entwickelte er sich über mehrere Jahre zu etwas ganz Anderem: eine Reaktion auf ihren Inhalt und ihren Verlust. Unter den Umständen ist es vielleicht nicht ganz überraschend, dass das Album so klingt, wie es klingt. Auf der einen Seite ist die Präsenz der Stücke tief spürbar, aber sie fühlen sich ausgesprochen jenseitig an, und obwohl sie ein tiefes, bewundernswertes Gewicht haben, sind ihre Instrumentalkompositionen zart, voller Licht und Luft. Von der ruhigen, fast unterwässrigen Einführung von Abeyance bis zum Ende der bittersüßen Extrema, über die langsam anschwellende Überzeugung des Titeltracks, die spröde Schönheit von Dancing Waters und den weitreichenden Optimismus von 'Purples' verwischen sich die Grenzen zwischen analog und digital. Die Musik achtet nur auf die Reinheit ihres Ausdrucks, sie existiert in ihrer eigenen Dimension, ihre von Hoffnung umhüllte Melancholie, ein Filig-ran aus sanft gestrichenen Saiten, wogenden Klavierlinien und eloquenter Elektronik.